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Samstag, 20. Mai 2023

Foggia - Marina di Pulsano

Gestern Abend waren wir im Campingplatzrestaurant. C. hatte Gnocchi und ich die Spaghetti Carbonara. Beides ok, aber kein kulinarisches Highlight. Der Speck in meinen Spaghetti bestand eigentlich nur aus Fett aber dafür war es sehr preiswert. Genau das Richtige für die deutsche Kolonie hier. Der halbe Liter Wein kostete auch nur 3 Euro und für den Platz haben wir heute Morgen 15 Euro bezahlt. Kein Wunder, dass hier viele wirklich auch längere Zeit stehen bleiben. In der Nacht hat es dann wieder ein paar Tropfen geregnet und es kam die nächste Ladung Saharasand. Zumindest war das Auto heute Morgen entsprechend gesprenkelt.
Wie ich schon gestern geschrieben habe, war uns der Platz zu "deutsch" und wir sind deshalb heute Morgen gleich weiter in Richtung Tarent gefahren. Die SS106 ist auf dem Stück nahezu komplett 4-spurig ausgebaut, was meiner Fahrweise sehr entgegen kommt. Da ist man, wenn man rumbummelt, kein Hindernis sondern die aufgeregten Italiener können einfach überholen.

Auffallend ist, dass eine Vielzahl der Brücken halbseitig gesperrt sind. Vermutlich eine Hommage an den Brückeneinsturz in Genua vor einigen Jahren, weil man bei der anschließenden Untersuchung aller Brücken festgestellt hat, dass auch bei einigen anderen ein Säckchen Beton abgezweigt wurde und sie dadurch nicht mehr ganz standfest sind.


Wir haben schon auf dem Weg nach Tarent gezahnt, ob wir hier überhaupt halten sollen. Die Rezensionen zur Altstadt waren sehr zwiespältig von. "Muss man anschauen" bis "auf gar keinen Fall, nur Siff und Dreck".

Da das Wetter mit 23 Grad passte, haben wir dennoch mal am Hafen geparkt und sind über die Brücke in die Stadt gelaufen. Gewundert hat uns, dass mal wieder ein Kreuzfahrtschiff vor Anker lag. Wie wir beim Rundgang durch die Stadt festgestellt haben, waren das Briten und die saßen sowieso alle nur in den Kneipen und haben ein Bierchen getrunken. Ich komme noch dazu, aber mir würde es nicht gefallen, bei einer teuren Kreuzfahrt hier einen Anlegestopp einzulegen.

Die gesamte Altstadt ist in einem gottserbärmlichen Zustand. Die meisten Häuser sind unbewohnbar und auch entsprechend abgesperrt, d.h. die Türen zugemauert und irgendwelche Stahlkonstruktionen, die den Einsturz verhindern, angebracht.








So ziemlich das einzige Gebäude, das renoviert wurde, ist der Dom und der ist recht hübsch.

Es gibt eine Krypta und 2 Seitenkapellen in einem Top-Zustand. Der Besuch ist kostenlos.




Nach dem Besuch im Dom sind wir die kleine Fußgängerzone noch bis zum Ende gelaufen und da kommt man dann an diese Säulen und an die Burg.

Da es nun schon 13 Uhr war, kamen wir nicht mehr in die Burg rein, weil man hier Mittagspause macht. Die Siesta ist heilig und bis 14 Uhr wollten wir nicht warten.
Auf dem weiteren Weg kamen wir an einer Batterie Katzennäpfen vorbei, die alle gefüllt waren. Die Straßenkatzen hatten einen Wächter postiert, um Plünderungen zu vermeiden.
Nun kommen wir zu meinem eigentlichen Anliegen heute:

Auf den nächsten Bildern könnt ihr euch eine Immobilie in der Innenstadt aussuchen.


Der Schrotthändler kam mal gerade dazwischen.
Hier z.B.:

3-stöckiges Gebäude in bester Innenstadtlage direkt am historischen Zentrum von Tarent. 

Mein Angebot:

1 Euro. Weiter runter gehe ich nicht.

Das daneben bekommt ihr für 50 Cent dazu, aber da habe ich dann auch schon draufgelegt.


Wir machen es kurz:

Überweist mir 500 Euro. Ihr bekommt 400 Häuser in der Altstadt von Tarent und mit dem lächerlichen Investitionsbetrag von ein paar hundert Millionen gehört euch die halbe Altstadt.


Tarent war wirklich nicht einladend und so sind wir nach dem Stadtrundgang weiter in Richtung Süden in Richtung Stiefelabsatz gefahren.

C. hatte einen kostenlosen Parkplatz in Marina di Pulsano gefunden, der sich vor dem Restaurant Girasole befindet, der aber bei unserem Eintreffen komplett voll war mit Gästen des Lokals.

Wir haben schon überlegt, weiter zu fahren, als wir gesehen haben, dass die auch noch einen weiteren Parkplatz unten am Meer haben.

Und hier stehen wir jetzt mutterseelenalleine. Ich habe im Lokal gefragt, ob wir hier übernachten dürfen und es hieß, das sei kein Problem. 

Der Platz ist genial, weil man weder vom Lokal noch von der Straße irgendetwas hört, nur das plätschern des Meeres.

Wir werden dann heute Abend die 200 Meter den Berg hochlaufen und im Girasole essen gehen. Marina die Pulsano ist auch ein Touriort, der aber im Moment noch ziemlich verwaist ist. Es ist schon komisch, dass hier in der Gegend die Saison erst im Juni beginnt und vorher fast alles zu hat, während in D. die Campingplätze schon im April überfüllt sind.
 

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